BDZV/SCHICKLER Trendumfrage 2020 – Die aktuellen Branchentrends

Digital wird gelebte Realität. Zeitungsverlage sind mitten in einem der größten Veränderungsprozesse: der Wandel der Prozesse und des Geschäftsmodells hin zu Digital-first.

Dies ist ein Kernergebnis der BDZV/SCHICKLER Trendumfrage 2020. Dieser Wandel ist geprägt von Optimismus und Aufbruchsstimmung: Heute geht noch eine große Mehrheit der Top-Entscheider davon aus, dass das Wachstum der Digital-Erlöse den Rückgang der Print-Erlöse nicht kompensieren kann. Über die Hälfte (54%) sind aber überzeugt, dass dies ab 2025 der Fall sein wird.

BDZV/SCHICKLER Trendumfrage 2020 – Die aktuellen Branchentrends

Bereits zum 6. Mal haben der BDZV und SCHICKLER die Top-Entscheider der Zeitungsbranche nach ihren Einschätzungen und Top-Trends befragt. Dieses Jahr wurde die Umfrage erstmals auch auf Chefredakteure und Digital Publisher ausgeweitet. Die Ergebnisse wurden Anfang Februar von SCHICKLER-Associate Partner Dr. Christoph Mayer bei der Jahrespressekonferenz des BDZV vorgestellt.

Trend 1: Digital First im Fokus

Der Wandel hin zu Digital First steht in den Verlagen unmittelbar bevor. Verfolgen heute noch weniger als die Hälfte eine Digital First-Strategie, richten in den kommenden drei Jahren über 80% sowohl ihre Vertriebsstrategie als auch ihre redaktionellen Abläufe und Workflows auf Digital First aus. Diese Neuausrichtung treibt kulturellen Change: die Mehrzahl der Verlage plant bis 2023 eine Test- und Fehlerkultur einzurichten (92%), abteilungsübergreifende Units zu etablieren (90%) und datenbasierte Workflows zu nutzen (89%).

BDZV/SCHICKLER Trendumfrage 2020 – Die aktuellen Branchentrends

Trend 2: Digitale Abos als Kern der Vertriebsstrategie

Paid Content beginnt zu greifen und ist für praktisch alle Verlage ein wichtiger Wachstumstreiber der Zukunft. 98% der Top-Entscheider bewerten die Relevanz von Paid Content als hoch bis existenziell. Entsprechend viele Teilnehmer gaben an, Paid Content (97%) und vereinfachte Bezahlmodelle für Paid Content (95%) bis 2023 anzubieten. Beziffern Teilnehmer mit Freemium-Angebot den Anteil an Plus-Artikeln auf ihrer Tageszeitungs-Webseite im Durchschnitt auf 31%, so erhöht sich dieser Wert in drei Jahren auf 51%. Sowohl bei den Abonnements als auch bei den Vertriebserlösen erwarten die Verlage eine deutliche Steigerung von 14% in 2020.Digitale Abos als Kern der Vertriebsstrategie

Trend 3: Newsletter und Podcasts: Neue Formate – neue Produkte

Die Trendumfrage legt auch die Nutzung neuer Formate und Produkte offen, um das Angebot zu diversifizieren und neue Zielgruppen zu erreichen. Zwei Drittel aller ChefredakteurInnen halten redaktionelle Newsletter für hoch oder existenziell relevant und fast alle setzen redaktionelle Newsletter ein oder planen die Umsetzung in den nächsten drei Jahren (97%). 63% aller Verlage veröffentlichen auch schon heute regelmäßige Podcasts. 80% der Teilnehmer mit Podcast-Angebot gaben außerdem an, die Erschließung neuer Zielgruppen habe für sie beim Aufbau dieses Angebots hohe Relevanz.

Newsletter und Podcasts: Neue Formate – neue Produkte

Die drei Top-Trends der BDZV/SCHICKLER Trendumfrage 2020 zeigen, dass Verlage den Fokus auf ihren Digitalbereich schärfen. Dabei zeigen sie sich innovativ und zukunftsgerichtet und verfolgen eine klare Strategie. Die erwarteten hohen Erlössteigerungen im Digitalbereich und der Fokus auf Paid Content-Modelle und neue Produkte sowie Podcasts und redaktionelle Newsletter unterstreichen den Investitionswillen der Verlage, um Print-Rückgängen entgegenzuwirken. Auch wenn die Mehrheit der Verlage in 2020 noch nicht mit der Kompensation von Print-Rückgängen mit Digitalerlösen rechnet, so bestätigt die Angabe von mehr als der Hälfte der Verlagshäuser, 2025 dazu in der Lage zu sein, Optimismus in der Branche. Dieser Optimismus wird zum Beispiel auch von Madsack-CEO Thomas Düffert untermauert, der davon ausgeht, spätestens in 2021 die Printverluste in seinem Haus mit Digital-Umsätzen auffangen zu können (Quelle: meedia.de).

Die Charts mit allen Ergebnissen sowie Bilder von der Pressekonferenz können Sie unter www.bdzv.de herunterladen.

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